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Denktagebuch

Über das Hadern mit der Welt...

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welt

Soziale Internetmüdigkeit

4. Februar 2016 By mh120480 2 Comments

Alle paar Monate taucht jemand auf und beschwert sich darüber, wie schrecklich anstrengend dieses Internet und seine Beinhalteten sind. Dann folgt eine soziale Entschlackungskur und spätestens nach drei Wochen ist alles wie gehabt. Das heißt, es ändert sich eigentlich nie etwas. Meine These dazu ist seit längerem, dass der strukturelle Aufbau der sozialen Netzwerke, die zu unseren Hauptkommunikationsmitteln geworden sind, schwer ermöglicht anders zu handeln. In ihnen zählt allein der Effekt. Knallige Überschriften und starke Meinungen sind die Währung, mit der wir uns gegenseitig aushandeln. Da Alternativen nicht in Sicht sind, hängt „man“ in der Schleife des Faktischen fest.

Es ist aber gar nicht so sehr das persönliche Erlebnis, was mich stört. Es ist vielmehr die Veränderung des Informationsverhaltens. In diesem Blog habe ich mich in den letzten Monaten immer wieder mit dem Thema Informationskrieg beschäftigt. Auf Twitter dazu etliche Studien und Hinweise verteilt sowie einen ausführlichen Podcast dazu in die Welt gesetzt. Mittlerweile gibt es mehrere explizite Vorfälle zu dem Thema in Deutschland, die jedoch nicht zu einem merklichen Umdenken führten. Was dabei etwas untergegangen ist, ist die Frage, warum unsere Gesellschaft dafür überhaupt so anfällig ist.

Selbstbeschränkungen

In Deutschland geht es immer nur um Deutschland. Das daraus folgende Maßregeln der Welt sei an dieser Stelle außen vorgelassen. Es ist nur so, dass diese Gesellschaft sich in einem steten Status der Überraschung befindet. Die Krise in Griechenland kam überraschend. Der Krieg in der Ukraine, war eine Überraschung. Die Modernisierung der Bundeswehr, damit sie im Ausland überhaupt Einsatzfähig bleibt, ist eine Überraschung. Dass Russland Propaganda bei Deutsch-Russen betreibt, ist eine Überraschung.

Man kann nur dann nicht überrascht werden, wenn man sich mit der Welt beschäftigt. Es wäre eine Aufgabe der Medien, sich dieser Welt zu widmen. Diese haben jedoch mit dem Aufkommen des Internets beschlossen ihre Ausrichtung zu ändern. Sie ordnen und filtern nicht mehr das Weltgeschehen um es aufzubereiten, sondern fragen sich, was das Publikum sehen oder lesen möchte. Es möchte Katzenbilder und ein wenig gestreichelt werden.

Die zielgerichtete Information führt jedoch nicht zu mehr Publikum. Sie schränkt das potenzielle Publikum zunächst ein und bedient dann ausschließlich dessen vermeintliches Gefallen. Einst wusste man dies in den Chefredaktionen, als dort noch Journalisten und nicht Medienmanager saßen. Diese wollten ihre Leser „überraschen“. Also ihnen Dinge aufzeigen, die sie so nicht erwartet haben. Nach denen sie gar nicht trachteten und dadurch wurde Medienkonsum auch zu einer Entdeckungsreise. Das jetzige Herangehen per Messung führt weg vom Entdecken, es klammert die Welt explizit aus und konzentriert sich auf den analysierten Wir-Körper unserer Gesellschaft.

Die Krise des Journalismus ist vor allem eine falsche Annahme.

Unterhaltung

Obiges wird irgendwann durch den Markt geregelt. Ein wesentlich größeres Problem ist der Hang zur Unterhaltung.

Schaut man sich an, was „aus dem Internet heraus“ an erfolgreichen Medienprojekten kommt, dann haben diese zu einem überwiegenden Teil das Merkmal „Abgrenzung vom Journalismus“ in Form von Medienkritik und Belustigung über ein Thema. Inhaltlich kommt dabei meist wenig zustande, aber hier vereinen sich die Mechanismen der sozialen Netzwerke mit den Medienformaten und simulieren eine Erkenntnis. Meist geht es um das Versagen von Personen oder Institutionen. Es ist eine Journalismussimulation, die man mit etwas guten Willen auch als Boulevard abtun kann.

Doch die Unterhaltung hat sich auch im „herkömmlichen Journalismus“ breit gemacht. Ausgehend von den Samstags- und Sonntagszeitungen, haben sich in den letzten Monaten die „longreads“ etabliert. Diese sind nicht zu verwechseln mit Essays, die als Versuch danach strebten eine denkende Tiefe zu erreichen. Longreads konzentrieren sich auf ihre eigene Länge, was oftmals durch sie füllende Absätze erreicht wird, die bereits Gesagtes wiederholen. Und sie erzählen meiste eine oder mehrere Geschichten. Das Problem mit diesen Geschichten ist, dass sie auf „wahren Tatsachen“ beruhen, so aber zu einer Art Märchen werden, das zudem auch noch glatt gebügelt wird. Es muss ja in sich geschlossen sein. Das Erleben der Welt, wenn es denn mal um die Welt geht, wird somit zu einer Geschichte, die niemanden weiter bekümmern muss.

Das große Problem

Diese Entwicklung zu verfolgen ist erschöpfend. In den letzten zwei Jahren hat sich die Welt außerhalb Deutschlands komplett verändert. Dabei brauchen wir uns noch nicht einmal um Syrien zu kümmern oder um ISIS. Es reicht an die Ostgrenze der EU zu schauen. Dort wird aufgerüstet. Die Sicherheitslage ist unklar. Zwar kann kein Großer Krieg erwartet werden, doch finden kleinere Gefechte überall statt. Manchmal im Geheimen, per „Cyberwar und Informationskrieg“ oder ganz offen, wie in der Ostukraine. Es stehen entsprechend große Entscheidungen an, die Konsequenzen für die innere Freiheit Deutschlands haben werden. Und das, was wir hierzulande gerade am Thema Flüchtlinge versuchen auszuhandeln, wird, wenn wir mal wieder überrascht sind, zu gänzlich neuen Fragen führen. Wer wir sind und was wir wollen, kann nur durch ein Verstehen des eigenen Standpunktes in dieser Welt definiert werden.

Filed Under: Entwicklungen, Kommentar Tagged With: deutschland, welt

Springer ist böse. Niggemeier ist einseitig.

3. Juni 2013 By mh120480 Leave a Comment

Niggemeiers erwartbare Kritik an Springer ist jetzt online und kostenlos lesbar.

Hütet euch vor Springer, sie wollten noch nie etwas Gutes.

Was mir allerdings an dem Text fehlt:

Die Bestrebungen Springers sind ja nicht nur dahingehend, dass Menschen künftig Geld für Inhalte ausgeben. Ohnehin empfiehlt es sich, den Menschen zu überlassen was sie konsumieren und nicht die stets gleiche Moralkeule zu schwingen. Was Springer im Hintergrund tut, ist auszuprobieren welche Techniken funktionieren. Da geht es um Anreize, Bezahlsystem, Darstellungsformen, Zusatzangebote etc.

An dieser Stelle wachsen verschiedene Darstellungsformen zusammen und ergeben etwas Neues. Das Ergebnis wird natürlich eine Auswirkung auf alle anderen Marktteilnehmer haben. Die können sich vor dem Ergebnis ja nicht einfach verstecken. Nur wird eine FAZ vermutlich in der Lage sein, ihre Bildredaktion nicht in eine Illustre zu verwandeln, nur weil das bei bild.de vielleicht funktioniert. Es ist die Eigenschaft eines Marktes, dass positive Ergebnisse variert werden.

Damit wird weder der Journalismus gerettet noch wird das Abendland untergehen. Es entwickelt sich einfach nur alles weiter. Im Fall Springer insziniert von einer Bildgebung und einer Geschichte. Das taugt beides nicht für alte Kämpfe. Die alten Kämpfen, und das ist ein alter Vorwurf an Niggemeier, bestätigen jedoch die Bildgebung, die Springer sich selbst gibt.

Was viel mehr begleitet werden sollte, und dafür braucht es den kritischen Blick, inwieweit Springer seine außerjournalistischen Aktivitäten innerhalb der journalistischen Arbeit „befördert“. Denn innerhalb des Konglomerats ist es auch ein Machtkampf um Abhängikeiten. Gewinnen diesen Machtkampf die außerjournalistischen Aktivitäten, wäre es eine nur zu natürliche Entwicklung, wenn sie, mit dem Argument der Quersubventionierung, versuchen den Journalismus als Vehikel zum Erringen von Vorteilen innerhalb des jeweils beackerten Marktes zu erringen. Erhöhte Präsenz, Verschweigen der Konkurrenz oder gar publizistische Schlachten gegen unliebsame Konkurrenten wären das naheliegende. Da gräbt man dann was aus.

Und das ist vielleicht eine der interessanteren Fragen: Aus einer wirtschaftsethischen Herangehensweise könnten Springer diverse „chinese walls“ innerhalb des eigenen Hauses drohen, die ihnen von außen aufgezwungen werden. Diese Debatte wird nicht zuletzt durch die Paywalls dringlicher.

Filed Under: Kommentar Tagged With: axel springer verlag, diekmann, niggemeier, welt

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