Nachdem sich in den sozialen Netzwerken irgendwelche Menschen darüber echauffiert haben, dass die Medien Bilder und Namen des Co-Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine verbreiten, nehmen nun die ersten Beschuldigten Stellung. Die Rechtfertigung beim faz.net fiel mir dabei besonders ins Auge, daher ein paar Anmerkungen.
1. Ob hier Geschichte geschrieben wird, entscheiden nicht die Medien.
2. Inwiefern ein Sicherheitsmythos deutscher Airlines damit fällt, entscheidet die Zukunft.
3. Der Name und das Bild des Verdächtigen werden gezeigt und genannt, weil sie in der Welt sind. Man will der Konkurrenz in nichts nachstehen. Der Diskurs, dem Blumencron sich ehrlicherweise stellen müsste, wäre die Frage, ob man sich in Deutschland dem niedrigeren Standard angelsächsischer Medien anpassen sollte.
4. Eine Untersuchung über einen Flugzeugabsturz dauert mindestens ein Jahr.
5. Die Medienlogik der Staatsanwaltschaften hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Gesicherte Informationen können aus dieser Quelle immer seltener gewonnen werden.
6. Es ist ärgerlich, wenn Medienleute beanspruchen, dass ihre Weltsicht zu einem „wir“ führt. Dieses „wir“ existiert nicht, denn der Leser unterliegt keiner Adaptionspflicht.
[…] sich angeblich betroffen, die sozialen Medien offenbare ihre Unbrauchbarkeit für solche Situation, Journalisten ticken aus. Und ein paar Deutsche sind […]