Es ist schon bemerkenswert, was momentan alles als Tabubruch gilt:
Wenn eine Bank pleite geht, dann sind die Einlagen der Kunden Bank weg. Es verbleiben bei den Bankkunden bis zu 100.000 Euro, die durch eine Einlagensicherung gesichert sind.
In Zypern ist genau das passiert. Die zwei größten Banken des Landes sind pleite (80% Marktanteil). Bei der einen Bank sind scheinbar alle Einlagen bis auf 100.000 Euro weg und bei der anderen Bank weiß man es noch nicht so genau. Da bleibt wohl mehr als die 100.000 Euro übrig.
Das ist kein Tabubruch. Das ist auch in Deutschland schon alles passiert: Liste per Stand 2007.
Ein Tabubruch wäre es sicherlich gewesen, die Einlagensicherung zu verletzen. Aber eine Bank abzuwickeln, ist es sicherlich nicht.
(Ob das eine gute Idee ist, ist eine andere Frage …)
Das scheint nur noch nicht bei den Medien und manchem Wirtschaftswaisenkind angekommen zu sein.
Ein Tabubruch wäre es nur dann nicht, wenn die beiden banken tatsächlich in die geordnete Insolvenz gegangen wären. dann wären nämlich auch die Anteilseigner und die EZB (u.a. 9 Mrd € Kreditsumme bei Laiki Bank) von den Folgen der „Pleite“ betroffen gewesen.
So jedoch bluten ausschließlich die privaten Bankkunden / Einleger für den von der Eurogruppe verzapften Schuldenschnitt Griechenlands, der als Auslöser für die Bankenkrise auf Zypern neben strukturellen Problemen angesehen werden kann.
ok und die EZB gibt dann künftig keine notkredite mehr aus, weil sie ja sonst ständig von ihren anteilseignern rekapitalisiert werden muss. ich seh da nicht den punkt.