Ich glaube ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ganz wenige Menschen, die ein positives Verhältnis zu Julia haben. Sie spaltet nicht nur die Gemüter, sondern sie erzeugt regelrechten Hass. Und zwar bei Menschen, deren Intelligenz zumindest ansatzweise in die Nähe der meinen gelangt. Im Sinne einer Differenzierungsintelligenz ist das mitnichten so.
Pathetisch formuliert: Julia gehört zur Familie.
FAZ-Gate
Freitag gab es in der FAZ einen Artikel über Julia. Und es gab eine Gegendarstellung. Natürlich meldete sich auch Malte Welding, der, nachdem er Julia eine „psychische Störung“ attestierte, nicht umhin kam, nun noch einmal nachzupfeffern. Wer einen Blog-Opa sucht, könnte ihn in den Kommentaren bei Malte Welding finden.
Der Meinungsartikel des FAZ-Feuilletons war wohl platziert, am Werktag vor der Wahl zum BuVo der Piratenpartei. Natürlich hat Frank Lübberding recht, wenn er zu mir sagt:
@mh120480 “wer würde fragen, was ich gegen Guido Westerwelle habe oder gegen Christian Wulff?” Denke, bringt die Sache auf den Punkt.
— f.luebberding (@luebberding) April 27, 2012
Niemand. Das Zitat stammt von Malte Welding. Der mit den „psychischen Störungen“ und ich habe danach gesucht, aber nirgends eine Quelle gefunden, der nach Malte Welding in dieser Art und Weise über einen Politiker einer großen Partei geschrieben hat.
Es hat eine gewisse Tragik für den recherchefreudigen Journalisten Lübberding, wenn er sich solche Zitate zu eigen macht, da der Zusammenhang nur klar wird, wenn man die ganze Geschichte kennt. Tragisch, weil es uns, als Lesern offenbart, mit wie viel Wasser diese extra dafür bezahlten Menschen kochen. Sie nehmen, was sie brauchen, um ein Weltbild zu bauen, welches einfach nur dem ihren entspricht.
Damit hat Lübberding unfreiwillig sehr gut illustriert, was Melanie Muehl in dem Artikel über Julia tat. Doch das reichte ihm nicht, denn es muss ja auch übergeordnet gerechtfertigt werden. Man tut es für die gute Sache.
@TeraEuro @mh120480 @egghat Frau Schramm will Karriere machen. Kein Problem. Es geht aber bei @laprintemps um den Typus des Karrieristen.
— f.luebberding (@luebberding) April 27, 2012
@mh120480 Es geht nur um die öffentl. Person @laprintemps. Wer sie privat ist, kann ich nicht beurteilen. Die Öffentliche schon. — f.luebberding (@luebberding) April 27, 2012
Es wird niemand persönlich angegriffen, denn es geht um ein übergeordnetes ich, das vollkommen losgelöst vom persönlichen agiert. Ein Karriere-Ich und ein Privat-Ich. So ist der Kern dieser Argumentation, der die Bösartigkeit eines, dieses, Artikels erst möglich macht.
Ich kann das nicht bestätigen. Wer jemanden beleidigt, beleidigt sie in jedweder Hinsicht. Niemand agiert in sich getrennt, jeder agiert als Gesamtmensch. Daran ändern unterschiedliche Facetten des Handelns nichts, sie zeigen nur unsere Möglichkeiten des jeweiligen Seins. Möglichkeiten, die sich aufzeigen, wenn Grenzen nicht gesetzt sind. Der Unterschied zwischen privat und öffentlich definiert sich an diesem Punkt also nur durch gesetzte Möglichkeiten.
Mehr Möglichkeiten bedeutet mehr Entscheidungsgewalt über das eigene Handeln. Ein Mensch ist nicht mehr oder weniger politisch, nur weil er mehr oder weniger handeln kann. Das private definiert sich allein über den Freiheitsgehalt und in unserer Gesellschaft definiert sich Freiheit über die verfügbaren Mittel.
Je mehr Geld jemand hat über desto mehr Freiheit verfügt jemand. Was Lübberding hier nicht sehen will, ist der Preis der Freiheit, den er über die Aussage zur öffentlichen / geschäftlichen Person definiert. Er will tatsächlich zwischen dem unterscheiden, was wir für die private Freiheit tun müssen und dem, was wir privat dann tun, in dem er behauptet, wir seien das jeweils andere nicht.
In einer marktwirtschaftlichen Logik entbindet Lübberding unser Handeln damit von jeglicher Moral und Anstand, denn es geht ja immer nur um das erreichen des privaten Ichs. Er adaptiert den wirtschaftlich/rechtlichen Duktus, um uns als Lebewesen zu definieren. Das ist genau die Enthemmung der Menschlichkeit, die am Kapitalmarkt in Haussezeiten stattfindet.
Melanie Muehls Verhalten, und damit das Verhalten des FAZ-Feuilletons, wird also damit gerechtfertigt, dass sie für ihre eigene Freiheit die Freiheit anderer beschneiden „muss“.
Soziales Verhalten geht anders.
Wirtschaftliche Aspekte der Holocaustleugnung
Was Julia sagte, war: Mit Holocaustleugnung wird Geld verdient. Es gibt einen wirtschaftlichen Aspekt bei dem Ganzen. In Deutschland darf so etwas aber wohl nur Henryk M. Broder sagen, auch wenn es bei diesem mehr um die finanzielle Ausschlachtung der Nicht-Holocaustleugner geht.
Wer sich mit Wirtschaftsblogs beschäftigt, wird das gleiche Phänomen aus einer politisch verwandten Ecke kennen. Geldtheorie.
Politisch verwandt, weil die im Internet von Verschwörungstheorien durchsetzte Geldtheorie eine frappierende Nähe zur rechten Szene aufweist. Damit meine ich nun nicht zwingend direkt Mörder-Nazis, sondern die gesellschaftlich anerkannteren Rechtspopulisten.
Es gibt Bücher, Kongresse, Publikationsgemeinschaften in bester SEO-Manier, Werbung auf den Seiten, Zeitschriften, Fan-Artikel. Was braucht es denn noch, um hier einen wirtschaftlichen Faktor wahrnehmen zu wollen? Verschwörungstheorien sind eine Triebfeder des Internets. Das vermeintliche Informieren bei „unabhängigen Quellen“ ist selbst eine Industrie geworden und somit ein Verstärker für absurde Theorien.
Diesen Komplex zu relativieren, in dem seine Benennung umgedeutet wird, ist für den Kampf gegen Holocaustleugner nicht hilfreich.
Der Schwarm
Freude über den Artikel von Melanie Muehl kam vor allem aus dem IT-Milieu. Dabei hat es den reifen Herren vor allem jener Satz angetan:
„Kann jemand mit der Internetkompetenz einer Zwölfjährigen die Partei repräsentieren?“
Was dadurch klar gezeigt wird: Die Piraten, die bereits in einem Landesparlament sitzen, verstehen sich durchaus gut auf die Realpolitik. In bester FDP-Manier wird aufeinander eingedroschen. Hintenrum und per Medien.
Was mich viel mehr verwundert ist aber, dass die angeblich so kritischen Internetmenschen einen Artikel vorbehaltlos adaptieren, nur weil er ihr Weltbild passt. Natürlich wundert mich das nicht. Es sind ja genau jene, die selbst Verschwörungstheorien jedweder Couleur verbreiten.
Wäre ich sie, würde mir die Nähe des Julia-kritischen CCC zum FAZ-Feuilleton auffallen. Ich würde die Bindung zwischen Malte Welding und Melanie Muehl bemühen und daraus könnte man dann mit Leichtigkeit darüber berichten, wie Fefe zusammen mit Frank Schirrmacher versuchten den Bundesparteitag der Piraten zu beeinflussen während Malte Welding seine Haterfreunde aktiviert und die Kampagne aus dem Internet heraus befeuert. Klingt unwahrscheinlich? Also nach allem, was Fefe seinerzeit zur Wahl des Bundespräsidenten gegenüber den Piraten abgezogen hat, entspräche das genau dem, was man ihm zutrauen muss.
Nein, ich glaube nicht daran. Der Punkt ist eher, dass der Artikel von Melanie Muehl meinem Empfinden nach auf genau diesem Niveau stattfindet und von genau diesen Leuten auch kritiklos adaptiert und verbreitet wird. Es ist manchmal auch einfach so simpel:
@mh120480 eher so: der FAZ Artikel passt gut in mein Bild ..cc @egghat
— TeraEuro (@TeraEuro) April 27, 2012
@mh120480 Etwas mehr war es schon … Ich sach mal so, der Artikel fiel bei mir auf fruchtbaren Boden (schiefes Bild, bin müde)
— egghat (@egghat) April 27, 2012
Damit will ich diese beiden nun nicht bashen, sondern aufzeigen, an wen sich der Artikel wendete. Auch ohne Verschwörungstheorie zu generieren, griff die FAZ hier in den Wahlkampf einer Partei ein und nutzte ihre Publikationsstärke gnadenlos aus um die Unentschlossenen aus einer Richtung wegzudrängen. Auch Springer agitierte gegen Julia, aber in sehr offensichtlicher Weise, weswegen ich das auch nicht kritisiere.
Diese Menschen, die ein Leistungsschutzrecht wollen, die für Hartz IV eintreten und gegen das BGE, die in vielen Punkten nicht mit den Piraten konform gehen, sehen sich jetzt als Sieger, denn für sie war Julia seit jeher das Aushängeschild für genau diese Politik, die seitens der Piraten angestrebt wird.
Konsequenterweise ist es nun ausgerechnet die TAZ, die sonst eher zynisch in Bezug auf die Piraten berichtet, die sich freundlich äußerte. Und zeitgleich zur FAZ; was den wütenden Mob jedoch nicht interessierte.
Unabhängig vom fruchtbaren Boden kritisierte der Schwarm drei Dinge:
a) Die schreibt ein Buch und kassiert Geld, obwohl sie…
b) Spackeria
c) Nicht mehr Spackeria
Kennt ihr @plomlompom? Der ist ja nicht nur bei der Spackeria, sondern er hat auch ein Buch geschrieben. Obwohl er meiner Deutung nach auch ein eher gespaltenes Verhältnis zum Copyright-Komplex hat. Komischerweise wurde er für sein Buch nie gebasht. Ich hoffe für ihn, das bleibt so. Es zeigt aber auch die verschiedenen Maßstäbe, die hier angelegt werden.
Plom ist eher ruhig. Er greift niemanden wirklich an, er hinterfragt die Dinge unpolarisiert, aber in viel größerer Radikalität. Er ist also fundamental betrachtet viel weiter vom gesellschaftlichen Konsens weg und konfrontiert damit auch niemanden. Mehr Unterschied ist da nicht.
Die Punkte b und c kann man in Bezug auf Julia zusammendenken. Menschen, wie die meisten so sind, nehmen nur b oder c wahr. Je nach eigenem Gusto. Und beide Seiten glauben nicht, dass Julia sich in irgendeiner Weise auch nur vom Ansatz her ausdifferenziert hätte.
Sie hat sich von der Spackeria distanziert. Sie hat den Diskurs als akademisch gebrandmarkt. Aber hat sie ihr Verhalten geändert?
Die Wahrheit zum Thema Datenschutz ist doch ganz simpel: Es gibt keine Sicherheit, also müssen wir als Gesellschaft eine Form des Umgangs mit dieser latenten Unsicherheit finden. Gleichzeitig brauchen wir aber auch den Datenschutz um ein grundsätzliches rechtliches Konstrukt für den legalen Teil unserer Gesellschaft zu haben, den wir darüber regulieren können. Den illegalen Teil können wir dadurch sanktionieren. Es gibt nur eben auch kein Verbannen der Illegalität, wie die Menschheitsgeschichte bis dato zeigt.
Das ist, kurz gesagt, ihre Position nach all der Diskussion.
Der Hauptgrund, warum sie so polarisiert ist: Sie macht ihren Lernprozess öffentlich. Das Grundsätzlichste, was wir als Menschen fast immer mit uns selbst ausmachen, ist bei ihr sichtbar. Meinung – Diskussion – Ausdifferenzierung. Sie erlebt ihre Fehlannahmen öffentlich und korrigiert sich dadurch. Sie zeigt ihre Schmerzen dabei. Ein autodidaktischer Vorgang.
Im Übrigen genau das, was die Schwarmintelligenz angeblich leisten soll. Man diskutiert und findet einen Konsens. Die Diskussionslager sind nur offensichtlich nicht in der Lage ihre Meinung zu revidieren, wenn sie falsch liegen. Das Ausdifferenzieren der eigenen Meinung führt also dazu, dass beide Lager einen hassen.
Ihr Lernprozess wird mittlerweile von den Medien begleitet. In einer tagesaktuellen Berichterstattung kann das nicht funktionieren.
Jede einzelne Stufe des Lernprozesses ist sichtbar, wird lautstark von ihr vertreten und in anstößiger Arroganz vorgetragen. Was sie mit ihrer Meinung treibt, ist das, was eine FAZ für ihre Leser tut. Die hat nämlich genau den gleichen Ablauf: polarisierendes Thema, Diskussion, Ausdifferenzierung.
Die Piratenpartei
Was ich bis dato beschrieben habe, ist der Grund, warum eine Polarisation im IT-Milieu stattfindet. Das erklärt nur bedingt die Problematik in der Partei. Hierzu muss ein Bogen geschlagen werden.
Die Diskussionen des Schwarms generieren keine Ausdifferenzierung der Diskussionsteilnehmer, sondern eine sich verfestigende Meinung. Jemand der sich aber konsequent an das ideologische Denkkonstrukt der Piraten hält, also sich selbst ausdifferenziert, gerät automatisch zwischen die Fronten. Darin begründet sich dann der Hass von beiden Seiten.
Dieses Verhalten des Schwarms steht diametral zur nach außen getragenen Ideologie der Partei, die man bei Marina Weisband immer in sehr einfachen Worten erklärt bekommt.
Der Schwarm generiert diese verfestigten Meinungen, die sich dann an simplen Mehrheiten auflösen lassen sollen. Hier entsteht die Tyrannei der Mehrheit, die bestenfalls Mittelmaß liefert, schlimmstenfalls eine wütende rote Hälfte.
Der Schwarm generiert damit keinen komplexen Weg der Lösungsfindung für ein noch komplexeres System. Vielmehr reden wir hier über einen langandauernden Vorgang zur Lösungsfindung, wodurch Komplexität suggeriert wird.
Ich möchte an dieser Stelle nicht auflösen, ob das nun besser oder schlechter ist, als die repräsentative Demokratie. Denn darüber kann man durchaus immer noch streiten. Was mir dabei aber schon auffällt, ist, dass viele Piraten von der repräsentativen Demokratie so gar keine Ahnung haben und aus dieser heraus einfach behaupten, sie sei schlechter.
Es ist auch leichter zu verstehen: Mach halt selber. Irgendwie. Sei einfach da und rede.
Für mich zeigt sich aus diesen Erkenntnissen heraus vielmehr das Bild, dass Julia in der Partei u. a. deswegen so umstritten ist, weil sie diesen schwelenden Konflikt, den im Rausche des Erfolgs die Partei nicht zu sehen vermag, öffentlich an sich selbst auslebt. Sie ist der gelebte innerparteiliche Konflikt und damit auch genau die Person, die diesen Konflikt auflösen könnte.
Es ging um drei Punkte:
– Strukturschaffung für die Willensbildung der Basis
– Wissenschaftliche Basis für die Positionen der Partei
– Europäisierung
Das sind simple Punkte mit sehr starker Innenwirkung, denn die Partei würde sich in die Lage versetzen müssen als Einheit nach außen zu agieren und dafür aus der Basis heraus eine wirkliche Willensbildung zu betreiben. Die in der Folge dann auch begleitend oder im Nachhinein unterlegt werden könnte.
Das vor sich herleben, wie es unter Nerz und seinem Bernd bisher geschah, wäre dann nicht mehr möglich gewesen. Die Partei wählte gestern das Ausweichverhalten. Alles bleibt, wie es ist, in verkehrt herum.
Es ging um die Sympathien für die Inhalte von Köpfen. Es ging um Äpfel.
Mythen
Die Piratenpartei hat 28.600 Mitglieder. Davon sind 14.600 stimmberechtigt. Bei über 1.300 Anwesenden in Neumünster, kommen wir mit etwas Goodwill-Rundung also auf 10% Anwesenheitsquote.
Die Piratenpartei hat auf Parteitagen durchaus Delegierte. Jeder der kommt, übernimmt auch die Verantwortung für alle die nicht kommen. Damit sind die Anwesenden Delegierte, deren Legitimation sich aus dem Fernbleiben der nicht Anwesenden ergibt und die über ihre Verantwortung auch nicht proaktiv informiert werden. Privilegierte sind es obendrein.
Die vielen Worte sagen eigentlich nur eines: dass es völlig egal ist, was jemand sagt, weil es ja immer Lernprozesse sind. Ein Argument für Julia Schramm findet sich nicht. Der “autodidaktische” Schmerz ist Satire.
“Wissenschaftliche Basis für die Positionen der Partei”
Tjaja… das ist die Theorie. Die Praxis ist (bestenfalls): ____ und LQFB inkl. dessen Vertreter im Gepäck wie ich bereits im Blog geschrieben hatte.
Der BuVo ist gewählt. Es ist damit deutlich für jeden der die gewählten kennt was in den nächsten 12 Monaten alles geschehen wird. Tja. Ist eben so. Wir werden es live erleben.
Grüße
ALOA
Bei den Piraten geht seit letztem Jahr, und der Wind weht stark aus Berlin, eine komplett intrigante Kacke ab. Dazu https://twitter.com/#!/csickendieck/status/196589189893070848
Ich habe leider keine direkte Kontaktmöglichkeit mit diesem Sickendieck (der neben Welding und Alphonso keine Möglichkeit auslässt auf Julia einzudrischen, und zwar nutzt der Sickendieck immer die persönliche Schiene), der soll den gleichen Text doch mal bitte mit dem Namen oder vielmehr der Rolle Christopher Lauer verfassen.
Lauer wird vom FAZ-Feuilleton (und anderen konservativen/rechten Medien wie Cicero) hochgelobt, hofiert undsoweiter. Keiner sagt etwas, dass er immer persönlich andere vor allem über Twitter mobbt (vor allem gegen Nerz und Schramm), keiner sagt etwas, dass er sich mit zig Lobbyisten trifft (Ex-Familienministerin Schmidt “arbeitet” gerade für einen Pharmakonzern, dessen Ziel es ist mehr Gelder von Krankenkassen für Medikamente lockerzumachen, fühle sich frei, wer da mal recherchieren will (Stichwort Lanz-Sendung mit beiden).
Seit gestern legt sich Lauer auch ganz öffenlich mit Fabio Reinhardt (ebenfalls Abgeordneter und Julias Verlobter) an, wettert wie sonst nichts gegen nun beide.
Also: der Lauer ist eindeutig falsch, die Presse, allen voran das FAZ-Feuilleton, machen hier knallhart Politik.
Kurz noch zur Buchsache: ich persönlich glaube, dass Julia dieses Buch verfasste, weil sie in diesem Beruf Publizistin arbeiten möchte, doch kritisiere ich ebenfalls, dass sie bei Bertelsmann veröffentlicht: ich hoffe sehr, dass sie sich einfach für das beste Angbeot entschieden hat und nicht für Bertelsmann und dessen Politik (ja, die Stiftung, Agenda 2010, Lobbyismus, Medienmogul, wissenschon) steht. Das muss sie noch eindeutig klarstellen.
Da Sickendieck hier scheinbar mitliest https://twitter.com/#!/csickendieck/status/196617276303216642 und ich ja im obigen Kommentar die Verlobung erwähnte, möchte ich nur erwähnen, dass ihm niemand abkauft, dass er von der Beziehung nichts wusste. Und langsam reicht es wirklich. Btw, es ist mir auch zu dumm über drei Ecken über andere Personen, die ich nicht persönlich kenne, wenn sie auch im öffentlichen Interesse stehen, weiter zu reden. Ich bin nur leicht entsetzt, denn das alles hat mit Kritik, Meinung, Kommunikation und vor allem mit Politik nichts mehr zu tun. Wie hier das Netz von achso internetbegeisterten Bloggern und Twitterern, die selbst natürlich gelesen und beachtet werden wollen, gebraucht wird um… tja für was eigentlich? Ach Leute,…
faszinierend, dieser chris. s.
Zum Umkreis FAZ-Feuilleton fällt mir noch ein: Melanie Mühl kennt ja offenbar den Don Alphonso ganz gut, der sich seit Monaten irritirend intensiv an der Personalie Julia Schramm abarbeitet. Zumindest hatte Don Alphonso Mühls Buch in seinem Blog mal nachdrücklich und mit Hinweis auf die persönliche Bekanntschaft angepriesen…
danke für den hinweis. hier kann sich jeder ein bild davon machen:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1891142
Allein im Feuilleton der FAZ arbeiten, glaube ich, so an die 50 Leute fest und dann noch weitaus mehr Freie – davon bin ich einer. Es gibt einige, die ich für famose Autoren halte, und Frau Mühl gehört fraglos dazu. Unter anderem auch deshalb, weil das keine ist, wo man einfach mal hingegen kann und sagen: “Mach das mal.” Integer ist das erste Wort, das mir bei ihr einfallen würde. Ich komme sehr gut mit ihr aus, ich mag ihre Art zu schreiben, aber ich lebe in Mantua 800 Kilometer entfernt, und höre alle paar Wochen mal was von ihr.
Julia Schramm hat jedes einzelne Zitat in der FAZ authorisiert, da habe ich nachgefragt, insofern hat sie ihr eigenes Grab geschaufelt. Sie wollte offensichtlich – das ist jetzt meine Beobachtung – vor der Wahl noch mindestens eine grosse, schöne Geschichte über sich lesen, hat sich darauf eingelassen und sich einfach verspekuliert, weil Frau Mühl halt anders als die Meiritz oder Baltzer und andere Leichtgewichte der Branche arbeitet. Die Geschichte ist vermutlich noch nett gegen das, was bald andere über Frau Schramm schreiben werden. Frau Schramm und ihre Webhistorie ist ein grandioses Einfallstor für jede Art von Piratenbashing, gerade jetzt – und genau dessen hat sich die FAZ ja eher enthalten. Ihr habt bislang nur noch nichts erlebt, das war bislang alles noch recht mild. Wenn irgendeine andere Partei so windelig wie die Piraten wäre – gute Nacht.
Ich bin naturgemäss übrigens auch mit vielen Piraten befreundet, halte viele für durchaus angenehme Menschen, aber Frau Schramm möchte gezielt provozieren, und ich bin halt Don Alphonso. Ich glaube nicht, dass die das Jahr durchhält. Man wird sehen.
öffentlichkeit. gegenöffentlichkeit. wir gehören alle zu dem spiel.
es ist etwas widersprüchlich, wenn du das bei der FAZ als anfang aller medialer brachialgewalt definierst und die gegenwehr als naiv.
btw. inhaltlich war das von dir gelobte büchlein der melanie ziemlicher schrott. es war nur vermarktungstechnisch gut, wenn man den zeitrahmen bedenkt.
“Ist es ein gutes Buch? Sicher. Ich mag zwar Kinder nicht…”
der war witzig. zugegeben.
Man kann mit Medien so und so umgehen. Marina Weisband wirkte verlässlich und integer, und sie hat bewiesen, dass sie letztlich auch so ist. Das war eine, mit der man gut kooperieren konnte, selbst wenn sie sicher den Fehler gemacht hat, die Medien zu nah an sich ranzulassen. Das passiert halt mal, aber trotzdem: Ein grosses Talent.
Julia Schramm ist mit ihren Post-Edits und ihrem “Wo kann ich den verklagen” das absolute Gegenteil. Mit meiner bescheidenen Erfahrung aus den Medien kann ich nur sagen, dass daraus all die Beiträge mit dem Dreh “Die Verlogenheit der Piraten” gesponnen werden. Und es ist kinderleicht, denn man muss bei ihr ja nicht recherchieren. Abspeichern und zwei Wochen später das Gegenteil daneben setzen reicht völlig. Und das wird bei den Lesern und Wählern ziehen. Ausser in iuhrer Macht- und Postengeilheit ist die Frau ja kein gefestigter Mensch, sondern eiine bipolare Störung.
Ihr glaubt, irgendwo wäre eine Verschwörung, da würden dann der Fefe, der Chris, der Malte und ich bei der FAZ sitzen und uns überlegen, wen wir auf die arme kleine Julia hetzen. Die Geschichte ist eine andere: Julia ist ein einem Hochschreib-Niedrschreib-Zirkel bei SPON, SZ und co. gefangen. Man hat den Favoritenschmuh geglaubt, und jetzt hat sie mit diesem Ergebnis und ihrer penetranten Art das Kreuz auf ihren Rücken gemalt. Die FAZ hat genau hingeschaut, mehr nicht. Es werden andere kommen. Bei Frau Weisband haben sie geschnurrt. Es geht also. Aber halt nicht als Julia.
ich hab mir heute den parteitag im internet angesehn.
schramm kenne ich seit dem spon-interview. bis heute konnten alle piraten, mit denen man auf twitter kommuniziert, sich rechtfertigen, dass sie eine einzelmeinung vertritt und nicht stellvertetend für die partei spricht.
das ist jetzt vorbei. hat mich negativ überrascht.
naja, ist ja letztlich eure entscheidung. meine wählerstimme als engagierter bürgerrechtler geht jetzt woanders hin…
Für mich liest sich das so, dass du Julia Schramm nicht wegen ihrer Meinungen, Ideen oder gewinnenden Persönlichkeit für eine ideale Vorsitzende für die Piraten hältst, sondern weil sie unreflektiert polarisiert und gerne etwas länger braucht bis sie öffentlich zu einer “vernünftigen” Meinung kommt.
Sie wäre also nur Mittel zum Zweck, um bestehende Probleme innerhalb der Partei zu verschärfen, Missstände deutlich zum machen, nicht aber unbedingt Teil deren konstruktiver Lösung.
nope, das steht da nicht.
mfg
mh
Ich finde Klaus Peukert als immernoch-Spacko weit schlimmer als Frau Schramm, er wurde mit besserem Ergebnis gewählt. Wer Lust hat, kann auf Twitter dem Treiben von Schramm folgen, Zeitvertreib, wenn man nichts besseres zu tun hat. Peukert (@tarzun) aber sieht bei LF an Schalthebeln, die ihn gefährlich machen, wenn er seine post-Privacy-Ideologie umsetzt.
Die FAZ hat meiner Meinung nach viele verschiedene Meinungsartikel gebracht in den letzten Wochen,die Auswahl hier ist nicht repräsentativ dafür.
Julia Schramm ist kein Aushängeschild für irgendeine Politik oder Position. Sie ist, wie Westerwelle und Wulff, wie Guttenberg und Mißfelder, eine Witzfigur. Ihr selbstgewisses Gequatsche nach Art einer Soziologiestudentin im zweiten Semester ist immer die gleiche Leier. Und wie bei Westerwelle und Wulff, wie bei Guttenberg und Mißfelder wundert man sich, dass das dann auch noch einige gut finden. Julia Schramm erreicht ungefähr den Fremdschäm-Faktor von Dieter Bohlen und DJ Ötzi.
Spackeria, Nicht-Spackeria, Buch-Vorschuss, das ist doch alles ganz egal. Lies nur irgendeinen beliebigen Text von ihr.
Übrigens glaube ich, dass Schramm genau wie Westerwelle, Wulff und Konsorten noch eine beachtliche Karriere in der Politik machen wird.
Nun geben wir mal, in profaner Einfachheit. sonst kann wieder keiner folgen, Butter bei die Fische :
Ein 40 jähriger Spießer der Zeit seines Leben stromlinenförmig war und ist. was sich in der beruflichen Orientierung , die in Unterstützung zum ( Völker ) Mord qua Beamtentum Ihre Erfüllung findet. ein sg. Kriminologe, dessen “Wissenschaft” ebenso wie der sg. Feminismus ausschließlich auf selbstreferenziellen “Fakten” beruht nebst einer jungen Frau die sich selbst als Priviliegienmuschi bezeichnet.
Das also soll dann bitteschön die Zukunft oder besser noch die Alternative zur ohnehin schon miserablen sg Demokratie sein.
Nicht zu vergessen ein Blogschreiber der Freiheit über Geld zu Verwirklichen gedenkt, was an , auch geistiger . Armut kaum noch zu überbieten ist, sich aber prima in die indoktrinierten Denkschemata der jungen neoliberalen Generation integriert.
Und nicht eine einzige der wichtigen Fragen wird auch nur angedacht geschweige den thematisch analysiert oder , Gott bewahre, beantwortet.
Die Piraten sind die neue FDP , nur noch verlogener und schlimmer.
Denn sie lügen sich selbst in die Tasche bis diese voll ist.
Keine Zukunft, nirgends…
https://neuemodelle.wordpress.com/2012/08/29/sehr-geehrte-julia-schramm/