Es gibt Menschen, die unterliegen einem penetranten Hass gegenüber unserer Bundeskanzlerin. Ich war auch mal so. Allerdings war Merkel damals noch nicht Kanzlerin, geschweige denn entscheidungsfreudig.
Mittlerweile ist sie erstaunlicherweise beides und egal wie man nun zu den Entscheidungen steht, sie gewinnt an dadurch an Profil. Ein Konservatives natürlich, weswegen die Internet-Claqueure dem kaum geneigt sein möchte.
Doch das tut schlussendlich nichts zur Sache, denn wer schon immer meinte, Merkel sei scheiße, wird sie wohl kaum gewählt haben oder wird es künftig tun. Das ist weder eine Zielgruppe noch eine Zielperson.
Menschen wie Michael H. Spreng wissen das. Sie wissen aber auch, wie man solche Leute bedient und ihre Aufmerksamkeit erringt. Nämlich in dem man ihnen das in Aussicht stellt, was sie gerne hätten. Mal wieder das Stolpern und Fallen der Merkel.
Mich wundert durchaus, wie kritiklos und willfährig mir immer die Links zu Sprengs Meinung zugesendet werden. Dabei ist bspw. der Untergang Merkels bei ihm nichts Neues. Es ist das System Spreng, seinem Umfeld nach dem Maul zu reden und in Talkshows den „Dagegener“ zu geben. Nein, kein Grüner.
Ich konnte damit noch nie etwas anfangen, und ich werde es auch künftig nicht. Denn während sich die Internetmehrheit nach dem Fall Guttenbergs darüber echauffiert, wie die böse Merkel im Fall Guttenberg handelte, steht sie im Nachhinein als offensichtliche, aber verkannte, Siegerin auf dem Podest.
Sie stand zu ihrem Minister, was man von ihr erwartete.
Sie beförderte mit einem sehr laxen Spruch dessen Rücktritt, wobei sie ob ihres privaten Umfelds um die Wirkung ihrer Worte wissen musste.
Merkel handelte gemäß den Instruktionen der BILD und hat sich damit ihres Wohlwollens versichert.
Die BILD hat hatte immer eine Positionierung als „Kanzlerstimme“ inne und wird sie auch weiterhin inne haben. Wenn es hart auf hart kommt, steht die BILD an der Seite der ausführenden Macht, nicht an der Seite der vermutlich bald ausführenden Macht.
Weder Sargnägel noch Kanzlerinnendämmerungen sind zu vernehmen. Merkel ist beliebt wie eh und je, gemäß den üblichen Statistiken. Bestenfalls kann durch den Abgang Guttenbergs, der zweifelsohne von linksradikalen Subjekten erzeugt wurde, eine Wählermobilisierung im Unionslager stattfinden. Also genau das, was zurzeit angeblich, trotz Anwesenheit von Guttenberg, nicht stattfindet und die Union an den Abgrund ihrer Existenz bringt.
Fakt ist, dass Merkel seit dem „Motherfucking Herbst der Entscheidung“ nicht mehr abwartet wie sich die Diskussionen entwickeln. In den Kernfragen entscheidet sie und verteilt fleißig Ohrfeigen an jene, die vorher versuchten quer zu schießen.
In diesem Sinne wurde zunächst Westerwelle zur Raison gebracht und in der Folge als schwächstes Glied der Kette von den Medien aufs Korn genommen.
Seehofer hingegen weiß scheinbar besser, wo seine Grenzen gegenüber Merkel liegen. Er hat ihr aber auch das Problem Guttenberg beschert und ist derjenige, der den meisten Schaden aus der Angelegenheit davon trägt. Sein Kronprinz ist zunächst weg und kann nicht mehr gezielt aufgebaut werden. Dabei bedeutet das Aufbauen, einer Person, in der bayrischen Politik, auch immer, Stärke gegenüber Berlin zu entwickeln. Da mag der Rückhalt in Bayern noch so stark sein, diese Form der Schwächung wird bei einem Comeback Guttenbergs ihre Wirkung nicht verfehlen.
Und so bleibt die alte Regel: Merkel gewinnt und ein Bayer wird niemals deutscher Kanzler.
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