Durch die gestrige Diskussion über den Artikel von Frank Schirrmacher ist mir mal wieder bewusst geworden, warum ich seit Jahren diese Verachtung für den hiesigen “Internetphilosophen” pflege. Es ist der Ton. Dieses piefige Suchen nach Fehlern durch die Unart der Teilzitate. Die Verweigerung, Dinge auch mal als Gesamtes sehen zu wollen. Die Unfähigkeit, gedanklich den eigenen Lebenssumpf zu verlassen und verstehen zu wollen, was mit unserer Gesellschaft eigentlich los ist.
Ich lande da auch immer wieder bei den gleichen Personen, die, seit es die Piraten gibt, zunehmend weniger Aufmerksamkeit genießen. Ganz schlimm ist dieser Knüwer, auch heute noch. Früher war es Niggemeier. Zwischenzeitlich Philipp Banse. Da man dieses Treiben ja leider nicht verhindern kann, bin ich sehr dankbar, dass es mittlerweile Gunter Dueck gibt. Und es ist nicht mal oder nur, dass er merklich ein geistiges Fundament hat. Es ist vielmehr die dahinterstehende Menschlichkeit.
Wir sind Menschen, wir haben Defizite. Jeder in seiner eigenen Disposition. Je mehr IQ, desto mehr Probleme, das aber nur am Rande. Und dann stehen wir nun da, vor einer Welle der Beschleunigung und an manchen Stellen auch vor tiefgreifenden Veränderungen. Da verlangt es nach einer Antwort. Und zwar nach einer glaubwürdigen. Beim Knüwer war die Antwort früher „Blogs“. Sieht man ja was draus wurde. Als Knüwer dann mal praktisch arbeiten musste, war die Antwort nichts Neues und mit der GQ gepaart. Oder formulieren wir es doch mal so: Als Knüwer dann mal praktisch die Wired machen durfte, war seine Antwort auf all dies Fragen: Ich porträtiere meine Kumpels.
Bei Dueck kann ich mich in in „Omnisophie, Supramanie und Topothesie“ einlesen und mich mit professioneller Intelligenz befassen. Danach kann ich meine Persönlichkeit ausdifferenzieren und mir einen Kopf darüber machen, ob ich mich weiterentwickeln möchte. Dann wird es schmerzhaft. Verbesserungen kann man nur dann erlangen, wenn man Dinge lernt die nicht der eigenen Art, dem eigenen Tun entsprechen. Da ist kein Hype. Da wird nicht dem gefolgt, was uns ständige Belohnung verspricht. Das ist Arbeit und, wenn man es philosophisch verankern wollte, so ein bisschen Nietzsche.
Das muss ja nicht für jeden was sein, das soll nur heißen: passt doch einfach mal mehr auf, mit welchen Leuten ihr euch überhaupt beschäftigt und wem ihr „Diskusmacht“ zusprecht.
Vor allem aber: verlasst öfter mal diese furchtbare Ebene der Verkürzung. Ich habe seit kurzem app.net. Es ist durchaus bemerkenswert, was die Anhebung der Zeichenzahl auf 256 bewirkt. Der gegenseitige Umgang ist allein deshalb schon weicher und lässt mehr Nuancen zu.
Zwei Mal in eigener Sache:
Ich habe dieses Ding mit der Facebook Seite gemacht.
Vor X habe ich in die Blogroll meine Amazon-Wunschliste eingebaut. Weil demnächst Weihnachten ist und ich gierig bin.
P.S.: Ich habe einen tollen Pittiplatsch Weihnachtskalender. <3
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